Lektion 1: Die Bibel kennenlernen

Schlüsseltext

Wie lieb habe ich doch dein Gesetz, den ganzen Tag sinne ich darüber nach!
Deine Gebote machen mich klüger als meine Feinde, denn sie sind mir stets gegenwärtig.
Ich bin verständiger als alle meine Lehrer, weil ich immer wieder nachsinne über das, was du bezeugst.
Ich habe mehr Einsicht als erfahrene, alt gewordene Menschen, denn ich richte mich nach deinen Ordnungen.
Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück, um dein Wort zu befolgen.
Von deinen Rechtsbestimmungen weiche ich nicht ab, denn du selbst hast mich darin unterwiesen.
Deine Zusagen sind für mich wie Gaumenfreuden, ja, sie sind süßer noch als Honig!
Aus deinen Ordnungen gewinne ich Einsicht, darum hasse ich jeden Weg der Lüge und der Falschheit.
Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg.
Psalm 119,97-105

EINFÜHRUNG IN DIE BIBEL

Zunächst beschäftigen wir uns mit der Bedeutung der Bibel. Es hat 1600 Jahre gedauert, die Bibel zu schreiben und mehr als 30 Leute waren daran beteiligt. Die Bibel wurde in Hunderte von Sprachen übersetzt. Immer wieder wurde versucht, sie zu vernichten, zu verbrennen oder unglaubwürdig zu machen, trotzdem wird sie weiterhin in großen Auflagen überall auf der Welt gedruckt. Wo kommt sie eigentlich her und warum halten die Christen sie für ein besonderes Buch? Die Antworten darauf finden wir zum Teil in der Bibel selbst, die manchmal auch „Heilige Schrift“ genannt wird. Zum Teil sind aber auch die Erfahrungen, die Menschen mit der Bibel gemacht haben, ein Schlüssel zu ihrer Bewertung.

a) Historischer Überblick über die Geschichten der Bibel

1500 vor Christus

Die fünf Bücher Mose

In den ersten fünf Büchern der Bibel erfahren wir etwas über die Entstehung der Welt und den Anfang des Volkes Israel. Gott hat das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten geführt, doch bevor sie in ihr Land kamen, mussten sie, als Folge ihres Ungehorsams, vierzig Jahre durch die Wüste ziehen. Die Geschichten in den fünf Büchern Mose erklären, wie es dazu kam, dass Israel „das Volk Gottes“ wurde.

1000 vor Christus

Josua, Richter, Rut, zwei Bücher Samuel, zwei Bücher der Könige, zwei Bücher Chronik

Diese Bücher erzählen, wie das Volk Israel das Land Kanaan eroberte und bewohnte. Zunächst standen Propheten an der Spitze des Volkes, später Könige. Die ersten drei Könige waren Saul, David und Salomo.

Esra und Nehemia

Diese beiden Bücher erzählen vom Wiederaufbau Jerusalems durch Esra und Nehemia, nachdem die Stadt zuvor durch Kriege zerstört worden war.

Ester, Hiob (Ijob), Psalmen (Psalter), Sprüche (Sprichwörter), Prediger (Kohelet), Hoheslied

In der Bibel stehen auch viele Lieder und Gedichte. David hat viele dieser Psalmen geschrieben. Die Sprüche, Prediger und das Hohelied wurden von Salomo geschrieben, einem sehr weisen König. Von seinen Einsichten können wir auch heute noch lernen.

700 vor Christus

Jesaja, Jeremia, Klagelieder, Hesekiel (Ezechiel), Daniel, Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zefanja, Haggai

Die Propheten warnten Israel vor den Folgen seines Ungehorsams Gott gegenüber. Gott würde sie bestrafen, indem sie ihr Land verlieren würden. So kam es dann auch. Sie wurden als Gefangene nach Babylonien geführt, wo wichtige jüdische Männer wie Daniel aufwuchsen. Aber die Propheten sagten auch voraus, dass Gott das Volk Israel wieder in sein Land zurückbringen würde.

400 vor Christus

Sacharja, Maleachi

Diese Bücher beschreiben, wie das Volk Israel in sein Land zurückkommt.

30 nach Christus

Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Apostelgeschichte

Die Geburt Jesu Christi wurde schon im Alten Testament angekündigt. Er lebte 33 Jahre lang auf der Erde. Bis heute wirkt sich das, was er gesagt und getan hat, aus. In der Apostelgeschichte lesen wir, dass seine Nachfolger die gleichen Wunder taten wie er.

60 nach Christus

Römer, zwei Briefe an die Korinther, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, zwei Briefe an die Thessalonicher, zwei Briefe an Timotheus, Titus, Philemon, Hebräer

Paulus schrieb viele Briefe, vor allem an die neu entstandenen Gemeinden. Er erklärte den ersten Christen viele Wahrheiten über Gott und die Erlösung und versuchte, ihre Fragen zu beantworten. So sind diese Briefe für Christen bis heute sehr wertvoll.

90 nach Christus

Jakobus, zwei Briefe von Petrus, drei Briefe von Johannes, Offenbarung

Auch andere christliche Leiter haben Briefe geschrieben. Durch sie wissen wir, wie das Leben in den ersten Gemeinden war. Im letzten Buch der Bibel geht es um die Zukunft der Welt.

DIE BIBEL IST GOTTES WORT

Die Bibel wurde durch die Hände von Menschen geschrieben, aber sie wurde von Gott entworfen. Der Heilige Geist hat die Schreiber inspiriert, sodass sie den Willen Gottes für die Menschen zu Papier bringen konnten. Im Timotheusbrief und im Petrusbrief lesen wir, dass es sich bei den biblischen Texten nicht nur um menschliche Worte handelt. Durch die Bibel erfahren wir, was Gott denkt und wer er ist.

2. Timotheus 3,16-17Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen. So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist.

2. Petrus 1,21Keine Prophetie hat je ihren Ursprung im Willen eines Menschen gehabt. Vielmehr haben Menschen, vom Heiligen Geist geleitet, im Auftrag Gottes geredet.

Die Bibel wurde von Gott eingegeben. Gottes Geist hat die Autoren inspiriert, sodass sie genau die richtigen Worte aufschrieben. Wir können in den folgenden Bibelstellen nachlesen, wie das bei Mose war. Er hat sorgfältig notiert, was Gott ihm auf dem Berg Sinai sagte. Er hatte keinen Zweifel daran, dass es Gottes Worte waren und nicht seine eigenen.

2. Mose 24,3-4 Mose trat vor das versammelte Volk und sagte ihm die Gebote und Gesetze des Herrn. Das ganze Volk antwortete einmütig: »Wir wollen alles tun, was der Herr uns befiehlt!« Darauf schrieb Mose die Gebote und Gesetze in ein Buch.

2. Mose 34,27-28Der Herr sagte zu Mose: »Schreib alle diese Anordnungen auf! Auf ihrer Grundlage schließe ich meinen Bund mit dir und dem Volk Israel.« Vierzig Tage und vierzig Nächte blieb Mose auf dem Berg beim Herrn, ohne zu essen und zu trinken. Er schrieb auf die Steintafeln die Grundregeln des Bundes zwischen Gott und seinem Volk, die Zehn Gebote.

DIE BIBEL IST GOTTES GESCHENK AN UNS

2. Timotheus 3,16-17Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen. So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist.

Die Bibel wurde geschrieben, weil wir sie brauchen, Gott hat sie uns geschenkt. Sie ist ein Schatz für uns. Ohne die Bibel wüssten wir nicht, wie Gott ist und was ihm gefällt. Wir hätten keine Hoffnung, ihn jemals persönlich kennenzulernen. Doch die Bibel offenbart uns diese lebensnotwendigen Wahrheiten. 

a) Die Bibel zeigt uns Gott

Alles, was wir über Gott wissen, kommt aus der Bibel. In Johannes 1,18 steht: „Niemand hat Gott je gesehen.“ Zwar machen Menschen immer wieder Erfahrungen, die ihnen etwas von Gottes Art zeigen, aber durch die Bibel erfahren wir am meisten von ihm. Er will, dass wir möglichst viel über ihn wissen, sonst hätte er uns nicht die Bibel gegeben.

Während Jesus auf der Erde war, zitierte er oft Sätze aus dem Alten Testament, in denen vom kommenden Messias die Rede war. Er bezog diese Stellen auf sich selbst. Immer wieder zeigte er seinen Zuhörern, dass schon Mose und die Propheten ihn angekündigt hatten.

Lukas 24,27Dann ging er mit ihnen die ganze Schrift durch und erklärte ihnen alles, was sich auf ihn bezog – zuerst bei Mose und dann bei sämtlichen Propheten.

Johannes 5,39Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, durch sie das ewige Leben zu finden. Aber gerade die Schrift weist auf mich hin.

Wichtiger als das eigene Leben

Inzwischen wurde die Bibel in mehr als tausend Sprachen übersetzt. Für Deutschland war Martin Luther der erste Bibelübersetzer. Versteckt auf der Wartburg übersetzte er das Neue Testament in nur elf Wochen ins Deutsche. Das war 1521. Im Jahr 1523 erschien Luthers erste Teilübersetzung des Alten Testaments. 1525 besaß schon rund ein Drittel aller lesekundigen Deutschen eine deutsche Bibel. 1534 übersetzte Luther das übrige Alte Testament, so entstand die bis heute berühmte Lutherbibel.

Einer der Ersten, der die Bibel ins Englische übersetzte, war William Tyndale. Er musste deshalb aus England fliehen und kam nach Wittenberg, wo er das Neue Testament aus dem Griechischen ins Englische übersetzte. 1526 wurden in Worms die ersten 6000 Exemplare gedruckt. Dafür wurde er 1536 vom englischen König Heinrich VIII zum Tod verurteilt.

Davor hatte auch John Wycliffe schon an einer englischen Bibel gearbeitet. 1383 fertigte er eine Zusammenstellung früherer Übersetzungen aus dem Lateinischen ins Englische an. Später stand in England die Todesstrafe auf dem Besitz dieser Bibelübersetzung.

In vielen kommunistischen Ländern war die Bibel lange verboten. Auch heute gibt es noch viele Länder, in denen Christen für den Besitz einer Bibel bestraft werden, zum Teil sogar ihr Leben riskieren. Neben den kommunistischen Ländern sind dies vor allem die Länder, in denen der Islam die Politik bestimmt.

GEBET

Danke, Vater, für dein Wort. Hilf mir, es mit einem demütigen und aufrichtigen Herzen zu lesen, im Bewusstsein, dass es Menschen gab, die viel riskierten, um die Bibel zu übersetzen und dass es heute noch viele Christen gibt, für die es gefährlich ist, eine Bibel zu haben. Hilf mir, deinem Wort zu gehorchen, damit deine Wahrheit in meinem Leben und in meinem Dienst viel bewirkt. 

b) Die Bibel zeigt uns den Weg zu Gott

Vergebung der Schuld ist die notwendige Voraussetzung, um Gott nahe kommen zu können. Wie das geht, steht in der Bibel.

Der Apostel Paulus erinnert Timotheus in seinem Brief daran, dass er den gleichen leidenschaftlichen Glauben hat wie seine Großmutter und seine Mutter. Wie konnte Timotheus diesen lebendigen Glauben entwickeln? Durch das Lesen und Hören der Bibel von klein auf.

2. Timotheus 3,15… und bist von Kind auf mit den heiligen Schriften vertraut, aus denen du alle Wegweisung bekommen kannst, die zur Rettung nötig ist – zur Rettung durch den Glauben an Jesus Christus.

c) Die Bibel hilft uns, starke Christen zu werden

Paulus schreibt an Timotheus, dass die Bibel von Gott eingegeben wurde, und zählt auf, wozu sie nützlich ist:

2. Timotheus 3,16Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen.

Hier werden vier Gründe genannt, warum es wichtig ist, die Bibel intensiv zu lesen. 

- sie zeigt uns die Wahrheit über Gott

- sie deckt Schuld auf

- sie bringt uns auf den richtigen Weg

- sie erzieht uns zu einem Leben, das Gott gefällt.

Auf diese Weise sind wir in der Lage, Gottes gute Werke in unserer Welt zu tun.

2. Timotheus 3,17So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist.

Für Christen ist die Bibel sehr wichtig. Je offener wir für das Wort Gottes sind, desto stärker werden wir als Christen.

Die Autorität der Bibel

Wie wir schon gesehen haben, ist die Bibel ein einzigartiges Buch. Kein anderes Buch ist so von Gott inspiriert. Es gibt sehr gute Bücher über die Bibel, die uns helfen, manches besser zu verstehen. Aber sie sind nicht mit der Bibel gleichzusetzen. Um die Wirksamkeit der Bibel zu erleben, müssen wir uns ihr unterordnen. Wenn wir das glauben und tun, was dort steht, ist das ebenso, als ob wir Gott selbst gehorchen würden. Immerhin sind es seine Worte.

a) Jede Lehre muss anhand der Bibel geprüft werden

Im Laufe der Jahrhunderte gab es viele falsche Lehren. Die Bibel hat es angekündigt, in der letzten Zeit, bevor Jesus wiederkommt, wird das so sein. Christen müssen aufpassen, dass sie nicht auf falsche Lehren hereinfallen, die Verwirrung und Spaltung stiften.

1. Timotheus 4,1-2 Der Geist Gottes hat allerdings unmissverständlich vorausgesagt, dass am Ende der Zeit manche vom Glauben abfallen werden. Sie werden sich irreführenden Geistern zuwenden und auf Lehren hören, die von dämonischen Mächten eingegeben sind und von scheinheiligen Lügnern propagiert werden, deren Gewissen so abgestumpft ist, als wäre es mit einem glühenden Eisen ausgebrannt worden.

Ein einzigartiges Buch

„Über die Jahrhunderte hat die Bibel uns am Leben erhalten, und die Bibel macht uns Hoffnung, dass wir auch in der Zukunft weiterexistieren werden.“
David Ben-Gurion, Israels erster Premierminister

„Die Bibel besteht aus 66 Büchern, trotzdem ist sie ein Buch. Sie hat viele Autoren und doch nur einen. Sie ist das älteste Buch der Welt und doch aktueller als die Tageszeitung von morgen."
Arthur Wallis, Bibellehrer und Autor

„Es gibt nur ein Buch, die Bibel.“
Sir Walter Scott, Schriftsteller

„Ich stelle die Bibel über alles Reden über den Vater, die Engel, Menschen und den Teufel."
Martin Luther, Begründer der Reformation

„Die Bibel ist ein Fenster in dieser engen Welt, durch das wir in die Ewigkeit zu schauen vermögen."
Timothy Dwight

„Ich weiß, dass Gottes Wort genügt. Ein Wort von ihm kann eine ganze Nation verändern. Sein Wort gilt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist das Brot der Gläubigen.“
Smith Wigglesworth, Evangelist 

„Wir können Gott unsere Dankbarkeit für sein Wort nicht zeigen, indem wir die Bibel in einem schönen Schuber aufbewahren, ihr einen besonderen Platz im Bücherregal geben oder sie wie einen Glücksbringer herumtragen. Die Bibel bringt dir gar nichts, solange du nicht die Wahrheit in dein Herz aufnimmst und dich verändern lässt."
Arthur Wallis

Paulus schrieb den Christen in Ephesus, dass er ihnen den ganzen Willen Gottes erklärt habe. Er warnte sie vor falschen Lehrern, welche er als „wilde Wölfe" beschreibt, die nach seiner Abreise kommen und versuchen würden, die Gemeinde zu zerstören.

Apostelgeschichte 20,27-30Denn ich bin meinem Auftrag nicht untreu gewesen, sondern habe euch den Plan Gottes in seinem ganzen Umfang verkündet. Gebt Acht auf euch selbst und auf die ganze Herde … Ich weiß, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe bei euch eindringen und erbarmungslos unter der Herde wüten werden. Sogar aus euren eigenen Reihen werden Männer auftreten, die die Wahrheit verdrehen, um die Jünger des Herrn irrezuführen und auf ihre Seite zu ziehen.

Kein Wunder, dass es Paulus in dieser Situation wichtig war, seinem Schüler Timotheus den richtigen Umgang mit dem Wort Gottes beizubringen (2. Timotheus 2,15). Die Zeit, in der die Bibel geschrieben wurde, liegt 2.000 bis 4.000 Jahre zurück. Entsprechend wichtig ist es, sie im historischen Zusammenhang zu verstehen und dann auf unsere Zeit anzuwenden. Manche Sätze klingen im 21. Jahrhundert vielleicht fremd, während sie im 1. Jahrhundert leicht zu verstehen waren. Ebenso haben wir heute viele Herausforderungen, die damals noch nicht existierten und nicht direkt angesprochen werden konnten.

2. Timotheus 2,15Setze alles daran, dich vor Gott als ein bewährter Mitarbeiter zu erweisen, der sich für sein Tun nicht zu schämen braucht und der die Botschaft der Wahrheit unverfälscht weitergibt.

Deswegen muss die Bibel erklärt werden. Dabei sind folgende Fragen hilfreich:

1 Kommt eine Lehre mehrfach in der Bibel vor?
In seiner Weisheit hat Gott darauf geachtet, dass alle wichtigen Themen wiederholt werden, manche auch sehr oft, sodass wir sie nicht übersehen können. Zum Beispiel die Bedeutung des Glaubens kommt auch schon im Alten Testament immer wieder vor.

2 Passt eine Lehre zu allem anderen, was in der Bibel steht? 
Gott verursacht keine Verwirrung. Jesus sandte den Heiligen Geist, der uns „zum vollen Verständnis der Warheit führt ...“ (Johannes 16,13). Der Heilige Geist wird niemals etwas sagen, das der Bibel widerspricht. Es ist grundsätzlich immer richtig, einen Bibelvers mit der restlichen Bibel abzugleichen, um ihn im Zusammenhang der gesamten biblischen Lehre zu verstehen.

Johannes 16,13Doch wenn der Helfer kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen.

3 Haben wir eine gute Übersetzung?
Übersetzungen sind immer von Menschen gemacht, auch wenn der Heilige Geist dabei geholfen hat. So kann eine Übersetzung auch einmal eine Stelle falsch wiedergeben und die Bedeutung verändern.

4 Wird eine bestimmte Lehre missbraucht, um Leute anzulocken?
Das kam in der Zeit des Neuen Testaments immer wieder vor und geschieht auch heute noch. 

b) Wir müssen unser Leben anhand der Bibel prüfen

Gottes Wort und seine Gedanken sind für jede Generation und jede Nation dieser Erde wichtig. Jeder Mensch ist aufgefordert, nach Gottes Vorstellungen zu leben, nicht nach seinen eigenen. Von Natur aus leben wir so, wie es uns gefällt. Das ist nach der Bibel der Weg, der zum Tod führt. Im Gegensatz dazu führen Gottes Wege zum Leben. Wenn wir dem Wort Gottes erlauben, Einfluss auf unser Leben zu nehmen, können wir auf Gottes Wegen gehen.

Während wir die Bibel lesen und uns mit ihr beschäftigen, brauchen wir zwei Dinge: Demut und Glaube. Ohne Demut wird es uns schwerfallen, die Meinung Gottes zu akzeptieren. Glaube brauchen wir, um die Bibel als Wort Gottes anzunehmen und zu vertrauen, dass Gott weiß, was für uns gut ist.

Die Bibel in Herausforderungen einsetzen

Bis jetzt haben wir gesehen, dass die Bibel ein Leitfaden ist, der uns zu Gott führt und uns zeigt, wie Gott sich das Leben der Menschen vorgestellt hat. Aber als Jesus in der Wüste von Satan angegriffen wurde, benutzte Jesus das Wort Gottes noch ganz anders. Er hatte vierzig Tage lang gefastet, nun hatte er existenziellen Hunger. Wahrscheinlich war er auch einsam, nach vierzig Tagen in der Wüste. Satan erwischte ihn in einem geschwächten Zustand. Dreimal versuchte er, Jesus dazu zu bringen, ihm mehr zu vertrauen als Gott. Jedes Mal antwortete Jesus mit einem Bibelzitat. Jesus zeigt uns, wie wir Satan zum Schweigen bringen können: indem wir das Wort Gottes einsetzen.

Als es darum ging, sich vom Tempel zu stürzen, hat auch Satan einen Bibelvers zitiert. Doch Jesus durchschaute den Trick: Satan wollte, dass Jesus Gott zwingen würde, ihn zu retten. Insofern setzte Satan den Bibelvers gegen Gott ein. Aber Jesus drehte den Spieß wieder um und besiegte Satan mit dem Wort Gottes.

Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl, dass diese Steine hier zu Brot werden!« Aber Jesus gab ihm zur Antwort: »Es heißt in der Schrift: ›Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt‹« (nach 5. Mose 8,3 und Johannes 4,34). Daraufhin ging der Teufel mit ihm in die Heilige Stadt, stellte ihn auf einen Vorsprung des Tempeldaches und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann stürz dich hinunter! Denn es heißt in der Schrift: ›Er wird dir seine Engel schicken; sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit du mit deinem Fuß nicht an einen Stein stößt‹« (nach Psalm 91,11-12). Jesus entgegnete: »In der Schrift heißt es aber auch: ›Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern!‹« (nach 5. Mose 6,16). Schließlich ging der Teufel mit ihm auf einen sehr hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Herrlichkeit und sagte: »Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest.« Darauf sagte Jesus zu ihm: »Weg mit dir, Satan! Denn es heißt in der Schrift: ›Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten; ihm allein sollst du dienen‹« (nach 5. Mose 6,13 und 5,9).

Matthäus 4,3-4Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden. Und er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht."

Matthäus 4, 6-7und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so laß dich hinab; denn es steht geschrieben: Er wird seinen Engeln über dir Befehl tun, und sie werden dich auf Händen tragen, auf daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: "Du sollst Gott, deinen HERRN, nicht versuchen."

Matthäus 4, 9-10und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir Satan! denn es steht geschrieben: "Du sollst anbeten Gott, deinen HERRN, und ihm allein dienen."

Auch heute ermutigt Satan die Christen, ihr Leben nach seinen Vorstellungen zu führen, statt sich an Gottes Regeln zu halten. Die Bibel nennt das ‚Versuchung‘. Genau wie Jesus können wir die Versuchungen aber überwinden, wenn wir das Wort Gottes einsetzen.

Jesus hat seinen Nachfolgern versprochen, dass ihnen weder Schlangen noch Gift schaden würden. Das heißt aber nicht, dass wir absichtlich etwas Giftiges schlucken oder uns gefährlichen Schlangen aussetzen sollen. Jesus hat sich geweigert, Gott zu testen, als Satan ihm das vorschlug. Wir glauben an die Wahrheit von Gottes Wort, weil ER es gesagt hat, nicht weil wir es ausprobiert haben.

Markus 16,18… wenn sie Schlangen anfassen oder ein tödliches Gift trinken, wird ihnen das nicht schaden; Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.

Die Bibel verändert Menschenleben

Jesus sagte, dass seine Worte vom Heiligen Geist erfüllt sind und Leben bringen (Johannes 6,63). Das bedeutet, dass seine Worte den Zuhörern ins Herz fallen und denen, die daran glauben, Leben schenken.

Johannes 6,63Der Geist ist es, der lebendig macht ... Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.

Die Bibel ist nicht nur ein Geschichtenbuch, sie ist lebendig und wirksam. Wer Gottes Gedanken liest, wird verändert werden, seinen Nöten wird begegnet und er wird lernen, auf Gottes Wegen zu gehen.

Genau das passierte an Pfingsten. In der Apostelgeschichte steht, was Petrus damals den Passanten sagte (Apostelgeschichte 2,14-42). Er bezog sich ständig auf Sätze aus dem Alten Testament, besonders auf den Propheten Joel und das Buch der Psalmen. „Die Zuhörer waren von dem, was Petrus sagte, bis ins Innerste getroffen“, lesen wir in Apostelgeschichte 2,37 und dreitausend Leute entschieden sich sofort, auch an Jesus zu glauben.

Apostelgeschichte 2,16-17… was hier geschieht, ist nichts anderes als die Erfüllung dessen, was Gott durch den Propheten Joel angekündigt hat. ›Am Ende der Zeit‹, so sagt Gott, ›werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen. Dann werden eure Söhne und eure Töchter prophetisch reden; die Jüngeren unter euch werden Visionen haben und die Älteren prophetische Träume …‹ (zitiert aus Joel 3,1-5).

Apostelgeschichte 2,25Schon David sagt (und eigentlich ist es Jesus, der hier spricht): ›Ich habe den Herrn ständig vor Augen; er steht mir zur Seite, damit ich nicht ins Wanken gerate …‘ (zitiert aus Ps 16,8-11).

Apostelgeschichte 2,34-35Dass es nicht David war, der in den Himmel hinaufgenommen wurde, zeigt auch der folgende Ausspruch, den er selbst gemacht hat: ›Der Herr sagte zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite, bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße gemacht habe‹ (zitiert aus Ps 110,1).

Apostelgeschichte 2,37Die Zuhörer waren von dem, was Petrus sagte, bis ins Innerste getroffen. »Was sollen wir jetzt tun, liebe Brüder?«, fragten sie ihn und die anderen Apostel.

Das ist Evangelisation: Wir sagen den Menschen, was in der Bibel steht. Während Christen versuchen, den Samen des Wortes Gottes in die Herzen der Menschen zu streuen, wird Gott die Bedingungen schaffen, dass daraus etwas wachsen kann. Das hat er in Jesaja 55,11 versprochen. Entscheide dich dazu, täglich in der Bibel zu lesen.

Jesaja 55,11Genauso ist es mit dem Wort, das ich spreche: Es kehrt nicht unverrichteter Dinge zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und führt aus, was ich ihm auftrage.

Sechs Bilder, die Gottes Wort beschreiben

Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe; es ist ein Licht auf meinem Weg.
Psalm 119,105

Mein Wort brennt wie Feuer. Es ist wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt!
Jeremia 23,29
Gute Nachricht Bibel

Denn wer sich Gottes Botschaft zwar anhört, aber nicht danach handelt, gleicht jemand, der sein Gesicht im Spiegel betrachtet und der, nachdem er sich betrachtet hat, weggeht und sofort wieder vergisst, wie er ausgesehen hat.
Jakobus 1,23-24

Denn eines müssen wir wissen: Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das schärfste beidseitig geschliffene Schwert ist nicht so scharf wie dieses Wort, das Seele und Geist und Mark und Bein durchdringt und sich als Richter unserer geheimsten Wünsche und Gedanken erweist.
Hebräer 4,12

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